Fuchsien - Pflegetipps

Standortansprüche Pflege Düngung Überwintern Schädlinge Krankheiten

Standortansprüche

Die eigentliche Heimat der Fuchsien sind vermutlich die peruanischen Anden. Fuchsien wachsen also vorwiegend in höheren Gebirgsregionen (bis 3ooom ü.M.) oder am Rande des Regenwaldes. Fuchsien wachsen in der Natur auf humusreichen, lockeren Waldböden, wo das Wasser schnell versickert. Das Licht und die Sonne werden von hohen Bäumen gefiltert und die Luftfeuchtigkeit ist relativ hoch. Für uns gilt, den Fuchsien hier bei uns ähnliche Lebensbedingungen zu schaffen. Denn: Prächtige Fuchsien werden wir nur bestaunen können, wenn sich die die Pflanzen „zuhause fühlen“, d.h. der Standort gut gewählt wird und wir angemessen giessen. Ideal sind Standorte an der Ostseite des Hauses. West oder Nordwest-Seiten sind die zweitbesten Lösungen. Südlagen sind für viele Sorten ungeeignet, ausser man platziert sie im Schatten anderer Pflanzen.

Pflege

Pflanzen mit so viel Laub und Blüten haben wegen der Verdunstung einen hohen Wasserbedarf. Aber Vorsicht: Andauernd nasse Erde ist für Fuchsienwurzeln schädlich! (Bei sehr grosser Hitze welken die Blätter tagsüber aufgrund der Temperatur, nicht wegen Wassermangel; prüfen Sie im Zweifelsfall lieber zuerst mit dem Finger die Feuchtigkeit der Erde.) Der Idealzustand ist eine immer gleichmässig schwach feuchte Erde.

Ein wichtiger Teil der Pflege ist das fortlaufende Entfernen der verblühten Blumen und der Fruchtstände.

Grosse Aufmerksamkeit ist den möglichen Schädlingen zu widmen (Läuse, rote Spinne, weisse Fliege etc.). Je früher sie entdeckt werden, desto einfacher ist deren Bekämpfung.

Düngung

Fuchsien sind starke Nährstoffzehrer; d.h. eine grössere Pflanze mit guten Wurzeln kann man kaum überdüngen. Einige Grundsätze gilt es aber zu beachten:

Die seit einigen Jahren angebotenen Depotdünger mit Langzeitwirkung bieten gewisse Vorteile. Der Dünger fliesst regelmässig und Sie müssen nicht immer daran denken. Nach 2-3 Monaten empfiehlt es sich dann aber, wieder kalkhaltig (z.B. mit Hauert Blütensalz) nachzudüngen. Ab Mitte September sollte nicht mehr gedüngt werden, weil die Fuchsien dann besser überwintern.

Überwintern

Als laubabwerfende Pflanzen brauchen Fuchsien eine Ruhepause. Sie werden vor dem ersten Frost zurückgeschnitten und ins Winterquartier gestellt. Die Temperatur sollte bei 3-5° liegen. Ab und zu muss die Erde begossen werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Anfangs März können die Fuchsien wieder wärmer gestellt, nochmals zurückgeschnitten und umgetopft werden. Bei jungen Trieben entfernt man den Spitz, damit die Fuchsie buschiger wächst.

Davon ausgenommen sind winterharte Fuchsien, welche im Garten ausgepflanzt werden können. Mehr zu winterharten Fuchsien finden Sie hier.

Schädlinge

Bei Fuchsien können als Schädlinge weisse Fliegen, Blattläuse, rote Spinnen und Dickmaulrüssler auftreten. Wichtig ist die gute Beobachtung der Pflanze, damit der Schädling frühzeitig erkannt und bekämpft werden kann.

Weisse Fliegen setzen sich an der Blattunterseite an. Wenn man die Pflanze bewegt, fliegen sie auf. Im fortgeschrittenen Stadium zeigt sich schwarzer Belag auf den Blättern.
Bekämpfung: z.B. NeemAzal der Firma Biocontrol Andermatt

Blattläuse sitzen vor allem an den Triebspitzen. Das Schadbild eines Befalls im Anfangsstadium sind eingerollte Blätter Bekämpfung: handelsübliche Insektizide, z.B. NeemAzal der Firma Biocontrol Andermatt

Rote Spinnen leben auf der Blattunterseite. Es sind winzige rote Pünktchen, die man von blossem Auge kaum sieht. Sie saugen den Saft aus den Blättern. Die Blätter bekommen in der Folge helle Flecken, die dann gelb werden und zu einem späteren Zeitpunkt völlig abdorren.
Bekämpfung: handelsübliches Akarizid, z.B. Vertimec

Dickmaulrüssler leben auf der Pflanze oder in der Pflanzenerde und sind nachtaktiv. Sie befallen die Pflanze vom Juni bis in den August. Sie verursachen einen typischen Frassschaden, vom Blattrand her sog. Frassbuchten. Die Weibchen können pro Mal bis zu 1000 Eier legen. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven, die ab Oktober so richtig gefrässig werden, sind aber weit schädlicher, denn sie nagen am Wurzelwerk, was früher oder später das Absterben der Pflanze bedeutet. Bekämpfung: Angiessen, z.B. mit Calypso der Firma Bayer.
Wenn sie im Herbst die Pflanzen ins Winterquartier einräumen, lohnt es sich, nicht nur die Fuchsien, sondern alle eingeräumten Töpfe anzugiessen!  

Krankheiten  

Fuchsienrost befällt die Pflanzen vorwiegend bei feuchter Witterung. Auf der Blattunterseite setzt sich ein rostbrauner Pilzrasen an, welcher sich bei optimalen Bedingungen schnell vermehrt und im fortgeschrittenen Stadion grosse Schäden verursacht.
Bekämpfung: möglichst früh mit einem handelsüblichen Fungizid. Z.B. Funginex von Maag.

Botrytis ist ein Fäulnispilz, der neben den Blättern auch die Stängel befallen kann. Besonders gefährdet sind Pflanzen, die im Winterquartier zu feucht und zu warm stehen. Einmal draussen an der Luft, ist das Befallsrisiko deutlich kleiner. Bekämpfung: Eine optimale Kulturführung nützt hier besser als eine chemische Behandlung D.h: Pflanzen nicht zu eng stellen, sie nach jedem Giessen wieder gut abtrocknen lassen und auf gute Belüftung achten. 

 

Wir hoffen, dass Ihnen diese Informationen helfen werden, Ihre Fuchsien optimal zu halten. Sie werden es Ihnen mit unermüdlicher Blütenpracht danken. Eine Warnung zum Schluss: Das Fuchsienfieber ist ansteckend und befällt einen nachhaltig! Wir haben bereits über 600 Sorten und können nicht aufhören, Neue zu sammeln...